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Schulanfang: Unterstützung, Resilienz und Schulreife in Bayern

Diese Episode behandelt wichtige Übergänge im Schulstart und die Bedeutung individueller Unterstützung für Kinder. Mit Konzepten wie dem Schulreifekonzept und Programmen wie Vorschulprogramme sowie Schnuppertage wird die Schulbereitschaft analysiert. Lehrer- und Elternperspektiven aus Bayern sowie das Resilienzprogramm "Stark ins Leben" zeigen, wie erfolgreiche Übergänge und Wohlbefinden gefördert werden können.

Published OnApril 22, 2025
Chapter 1

Elternzusammenarbeit

Ruby Sturt

Also, lass uns darüber sprechen, wie wichtig es ist, die Eltern in den schulischen Alltag einzubinden. Ich meine, klar, Eltern sind keine Lehrer, aber sie spielen ja ’ne riesige Rolle dabei, wie Kinder die Schule erleben, oder?

Eric Marquette

Absolut. Und nicht nur wie die Kinder die Schule wahrnehmen, sondern auch, wie sie darin wachsen. Studien zeigen ganz deutlich, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften den Bildungserfolg der Kinder signifikant beeinflusst.

Ruby Sturt

Ja, das macht total Sinn. Man hört ja oft, wie wichtig Kommunikation ist, aber wie sieht das denn in der Praxis aus? Ist es mehr Elternabende, oder gibt’s auch Interaktionen, die spannender sind?

Eric Marquette

Es geht tatsächlich über die klassischen Elternabende hinaus. Formen der Elternzusammenarbeit sind sehr vielfältig. Von Elterngesprächen zur gezielten Lernförderung zu Hause, über Klassenelternsprecher und Elternbeiräte bis hin zu Projekten mit direkter Elternbeteiligung. Denk an Lesepatenschaften oder Workshops, bei denen Eltern mit ihren Kindern spielerisch lernen.

Ruby Sturt

Ah, Lesepatenschaften! Stell dir vor, mein Vater hätte im Klassenzimmer vorgelesen – ich hätte das nie überlebt, haha!

Eric Marquette

Ich kann verstehen, warum das peinlich wirken könnte, aber für viele Kinder sind solche Momente unglaublich wertvoll. Es zeigt ihnen, dass Lernen auch außerhalb der schulischen Strukturen geschätzt wird und unterstützt werden kann.

Ruby Sturt

Okay, aber lass uns mal über die Herausforderungen reden. Es klingt super, aber nicht alle Eltern können oder wollen sich so einbringen, oder?

Eric Marquette

Ja, das ist tatsächlich ein Punkt. Zeitmangel, sprachliche Hürden oder unterschiedliche Bildungsniveaus spielen hier oft eine Rolle. Elternarbeit ist nicht immer einfach, und dabei können auch Konflikte entstehen, vor allem wenn die Erwartungen zwischen Lehrkräften und Eltern auseinandergehen.

Ruby Sturt

Hm, vielleicht hilft es, den Eltern klar zu machen, wie sie sich einbringen können, ohne sich überfordert zu fühlen? Ich meine, niemand will sich als „schlechte Eltern“ fühlen...

Eric Marquette

Genau. Niedrigschwellige Maßnahmen sind hier besonders wichtig. Elterncafés, digitale Plattformen oder mehrsprachige Informationsmaterialien können Hemmschwellen abbauen. Workshops oder Eltern-Kind-Aktivitäten, bei denen beide zusammen lernen oder arbeiten, können das Vertrauen stärken und Barrieren überwinden.

Ruby Sturt

Ich glaube, wenn Eltern sehen, dass sie wirklich Teil des Prozesses sind, bringt das alle weiter. Es geht ja nicht nur um Noten und Hausaufgaben, sondern auch darum, dass sich Kinder unterstützt fühlen, oder?

Eric Marquette

Ganz genau. Eigentlich ist das Ziel, eine Partnerschaft zwischen Schule und Elternhaus zu schaffen – idealerweise eine, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und klarer Kommunikation basiert.

Ruby Sturt

Und das klingt jetzt vielleicht kitschig, aber... wenn’s klappt, ist das echt ne Win-Win-Situation – für die Eltern, die Kinder und die Schule. Stimmt’s?

Eric Marquette

Absolut, Ruby. Wenn alle an einem Strang ziehen, profitieren alle Beteiligten nachhaltig. Aber wie jede Partnerschaft erfordert das Engagement und Geduld.

Chapter 2

Arbeitsverweigerung

Ruby Sturt

Nach so viel über Zusammenarbeit und Unterstützung im schulischen Umfeld – lass uns mal über eine ganz andere Herausforderung sprechen. Arbeitsverweigerung bei Schülern – klingt ja erstmal total dramatisch, oder? Ich stelle mir direkt vor, wie ein Kind mit verschränkten Armen da sitzt und einfach sagt: „Nö, mach ich nicht!“ Aber es ist sicher komplexer. Stimmt's?

Eric Marquette

Ganz genau, Ruby. Es geht nicht einfach nur darum, dass ein Schüler rebelliert. Arbeitsverweigerung kann tieferliegende Ursachen haben – etwa Angst vor dem Scheitern, Überforderung oder auch Unterforderung. Manchmal ist es auch eine Reaktion auf andere Konflikte.

Ruby Sturt

Okay, das klingt jetzt nach richtig vielschichtigen Herausforderungen. Aber was soll's, wir klären das hier heute, oder? Also, was sind denn die häufigsten Gründe dafür?

Eric Marquette

Da gibt es einiges zu beachten. Auf der individuellen Ebene kann es zum Beispiel fehlen an Frustrationstoleranz oder Selbstbewusstsein sein. Manche Kinder denken sich: „Das schaffe ich sowieso nicht.“ Familieneinstellungen spielen auch oft eine Rolle, etwa überbehütende Erziehung oder auch extreme Leistungsansprüche. Und natürlich darf die Schule selbst nicht außen vor gelassen werden: Wie der Unterricht strukturiert ist und ob die Anforderungen passen, kann ebenfalls entscheidend sein.

Ruby Sturt

Oh wow, also quasi ein Mix aus persönlichem Hintergrund, Familienleben und – was, jetzt auch noch Unterrichtsstil? Das ist ja fast wie bei einem Kriminalfall: Tatort Klassenzimmer!

Eric Marquette

Haha, in gewisser Weise schon. Und ähnlich wie bei einem Kriminalfall ist es wichtig, erst die Ursache zu verstehen, bevor man eingreift. Wir können das Verhalten nicht einfach als „Nicht-Wollen“ abtun. Es schreit eigentlich danach, dass etwas schiefläuft.

Ruby Sturt

Okay, aber was mach’ ich, wenn ich der Lehrer bin und das mitten im Unterricht passiert? Gibt’s da irgend so einen „Soforthilfe-Trick“?

Eric Marquette

Soforthilfe beginnt tatsächlich mit der richtigen Haltung. Gelassen bleiben, nicht konfrontativ werden. Das Kind könnte zum Beispiel in einem ruhigen Gespräch gefragt werden: „Was brauchst du, damit du anfangen kannst?“ Manchmal hilft es schon, die Aufgabe in kleinere Schritte zu unterteilen oder die Wahl zu lassen, mit welcher Aufgabe begonnen wird.

Ruby Sturt

Klingt entspannt, was die Theorie angeht, aber wenn das ganze Klassenzimmer zuguckt, ist das sicher ’ne Herausforderung. Was sagst du: Gezielte Präventivmaßnahmen wären ’ne Lösung?

Eric Marquette

Ja, absolut. Prävention ist immer besser als Reaktion. Dinge wie klare Strukturen im Unterricht, feste Rituale und eine angenehme Lernatmosphäre wirken oft Wunder. Und Programme zur Förderung von Frustrationstoleranz oder sozial-emotionalem Lernen können langfristig helfen, solche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen.

Ruby Sturt

Und wie holt man die Eltern ins Boot bei sowas? Ich mein’, die müssen doch sicher auch irgendwie mitspielen, oder?

Eric Marquette

Definitiv. Direkte Kommunikation mit den Eltern kann helfen, Ursachen besser zu verstehen und Ansätze zu entwickeln. Wichtig ist, gemeinsam eine Strategie zu überlegen, die realistisch für die Familie ist, aber auch klar die Rolle der Schule definiert. Ideal ist ein Balanceakt zwischen Unterstützung und Eigenverantwortung.

Ruby Sturt

Okay, das war jetzt echt viel Input... aber klingt, als wär’s machbar, wenn man alle an einen Tisch bekommt – quasi Lehrkräfte, Eltern und Kids als Superhelden-Team. Find’ ich gut.

Chapter 3

Ganztag in der bayerischen Grundschule

Ruby Sturt

Nach unserem Gespräch über unterstützende Strukturen: Ganztagsschulen in Bayern, das klingt nach einem spannenden Konzept, das genau da anknüpfen könnte. Eric, ist das einfach ’ne längere Schule, oder steckt da mehr dahinter?

Eric Marquette

Nicht ganz, Ruby. Ganztagsschulen sind mehr als nur Schule bis zum Nachmittag. Es geht darum, Unterricht, Förderung und Freizeit sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Dabei gibt es in Bayern verschiedene Modelle, vom gebundenen Ganztag – wo der ganze Tag durchgeplant und aufeinander abgestimmt ist – bis zur offenen Ganztagsschule, wo Kinder freiwillig am Nachmittag betreut werden können.

Ruby Sturt

Okay, klingt, als hätte da jemand lange nachgedacht. Aber was steckt dahinter? Also warum sagt man: Hey, Ganztag ist ’ne gute Idee?

Eric Marquette

Es gibt tatsächlich viele gute Gründe. Ein großer Punkt ist Bildungsgerechtigkeit. Kinder aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen sollen gleiche Chancen bekommen, besonders wenn es um zusätzliche Lernzeit geht. Gleichzeitig hilft der Ganztag auch Familien, die Beruf und Betreuung besser vereinbaren müssen. Und natürlich gibt es Raum für individuelle Förderung – sei es in Fächern, in denen Kinder Unterstützung brauchen, oder bei kreativen und sportlichen Aktivitäten.

Ruby Sturt

Alright, das klingt ziemlich überzeugend. Aber mal ehrlich, sind damit auch schon alle Probleme gelöst, oder gibt’s da noch Herausforderungen?

Eric Marquette

Oh, Herausforderungen gibt es definitiv. Qualifiziertes Personal zu finden, ist oft schwierig, denn es braucht Leute, die nicht nur unterrichten, sondern auch kreativ mit den Kindern arbeiten können. Außerdem sind die Anforderungen an die Räumlichkeiten und die Organisation enorm. Und dann ist da noch die Frage der Qualität: Es darf nicht nur um Betreuungszeit gehen, sondern die pädagogische Arbeit muss stimmen.

Ruby Sturt

Klingt nach ner Menge Aufwand. Aber wenn's richtig läuft, hat’s bestimmt riesiges Potenzial, oder?

Eric Marquette

Absolut, Ruby. Wenn der Ganztag gut umgesetzt wird, profitieren alle. Kinder haben mehr Zeit für Lernprozesse, soziale Kompetenzen und Freizeitaktivitäten. Und auch die Eltern können auf eine verlässliche Betreuung zählen. Der Ganztag eröffnet einfach mehr Möglichkeiten – von Musik und Kunstprojekten bis hin zu Umweltbildung oder gezieltem Sprachunterricht.

Ruby Sturt

Super spannend! Und ich hab gehört, ab 2026 wird der Ganztag sogar Pflicht. Das ist ja echt ein Gamechanger, oder?

Eric Marquette

Das stimmt. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in der Grundschule tritt schrittweise in Kraft. Es wird ein großer Meilenstein, aber auch eine Herausforderung für Bayern, diesen Ausbau umzusetzen. Es sind Investitionen in Infrastruktur, Personal und Qualität nötig, damit das Ganze wirklich funktioniert.

Ruby Sturt

Wow, das ist echt ambitioniert. Und trotzdem: Je mehr ich darüber höre, desto mehr denke ich, dass es das wert ist. Ich meine, es klingt wie ein Konzept, bei dem die Kinder wirklich im Mittelpunkt stehen, oder?

Eric Marquette

Genau, und das ist letztlich auch der Kern des Ganztags – eine Schule zu schaffen, die nicht nur ein Lernort ist, sondern ein Lebensraum, in dem Kinder sich entfalten, wohlfühlen und wachsen können.

Ruby Sturt

Ach, das ist doch ein schöner Gedanke, oder? Auf jeden Fall haben wir heute wieder einiges gelernt. Was sagst du, Eric, machen wir so einen Ganztag einfach zum neuen Standard für alles?

Eric Marquette

Haha, das wäre auf jeden Fall eine interessante Idee, Ruby. Aber Schritt für Schritt. Wichtig ist, dass die Grundlagen stimmen und wir das Beste für die Kinder herausholen. Und am Ende kann er tatsächlich ein echter Gewinn für unsere Schulkultur werden.

Ruby Sturt

Na dann, auf den Ganztag! Und damit sind wir auch schon am Ende unserer heutigen Folge. Eric, hat wie immer Spaß gemacht!

Eric Marquette

Ganz meinerseits, Ruby. Eine spannende Diskussion, die hoffentlich viele Inspirationen bietet.

Ruby Sturt

Perfekt. Und damit sagen wir danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

About the podcast

Vorbereitung für die Grundschul-Kolloquiumsprüfung in Bayern

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